Fleckvieh


Fleckvieh, freigestelltes Bild

Fleckvieh ist eine sogenannte Zweinutzungsrasse, bei der die Milch- und die Fleischleistung gleichermaßen eine sehr große Rolle spielen. Die Rasse geht auf Hausrinder im Simmental im Berner Oberland zurück, das bereits im Mittelalter für seine großwüchsigen und gescheckten Rinder bekannt war.

Gemeinsam sind allen Tieren dieser Rasse der weiße Kopf, gelegentlich mit Augen- oder Backenflecken, weiße Beine, der weiße Unterbauch und die weiße Schwanzquaste. Die Erbanlagen für diese Merkmale werden dominant vererbt. Das restliche Fell kann in Farbabstufungen von Hellgelb bis dunklem Rotbraun auftreten, ebenso ist der Anteil von weißen Flecken sehr variabel.

Ebenso rassetypisch sind das breite, unpigmentierte Flotzmaul und die breite Stirn der Rinder. Die Rasse weist an der Halsunterseite eine ausgeprägte Wamme auf. Die Hörner sind hell, mit leicht nach außen und oben gebogenen gelblichen Spitzen. Die Tiere sind mittelgroß bis groß. Die Widerristhöhe liegt bei Stieren bei 150 bis 158 und die für Kühe bei 138 bis 142 Zentimeter. Die Kühe wiegen ca. 600–800 kg, Stiere ca. 1100–1300 kg. Die Tageszunahmen bei den Bullen liegen zwischen 1200 und 1500 Gramm.

Etwa um 1830 wurden die ersten Simmentaler in Österreich sowohl zur Milchproduktion als auch Zugtiere eingesetzt. Diese Rasse wurde mit lokalen Rassen wie mit Weißkopfschecken, Rotscheckenvieh, Ennstaler Bergschecken, Welser Schecken, Innviertler Schecken und Pustertaler Schecken, Oberinntaler, Unterinntaler oder Zillertaler zum Fleckvieh eingekreuzt. In Österreich wurde das Fleckvieh in das Register der Traditionellen Lebensmittel aufgenommen.